AviaCert News

Vielen Dank und bis bald!

Seit März 2022 hat uns Bishal tatkräftig als Werkstudent unterstützt und sich dann dazu entschieden, auch seine Bachelorarbeit innerhalb des Unternehmens zu verfassen. Die Wahl fiel hier auf den Bereich Datenmanagement, in welchem er die Arbeit zu dem Thema „Zentrales digitalisiertes Geodatenmanagement an Flughäfen – Herausforderungen und Chancen“ schrieb. Nach erfolgreicher Verteidigung der Bachelorarbeit neigt sich Bishals Zeit bei uns leider dem Ende, weshalb er diese für uns nachfolgend noch einmal Revue passieren lässt.

Wir sagen „Vielen Dank für deine geleistete Arbeit und alles Gute lieber Bishal!“.

„Im Rahmen meines Bachelor-Studiums „Luftfahrttechnik/Luftfahrtmanagement“ an der Technischen Hochschule Wildau stand ein 3-monatiges Pflichtpraktikum an, bei dem ich die Chance hatte, praktische Erfahrungen zu sammeln. Bei der AviaCert GmbH hatte ich nun die Gelegenheit, meine Kenntnisse über die Betriebsabläufe eines Flughafens im Aviation und Non-Aviation Bereich zu erweitern.

Nach intensiver Einarbeitung war ich schnell in der Lage, eigene Lösungsansätze zu entwickeln und damit laufende Projekte direkt zu unterstützen. Während meines ersten Projektes erstellte ich eine Prozessübersicht im Kontext des Foreign Object Debris (FOD) Management gemäß des EASA-Regelwerks im Rahmen der Entwicklung einer datenbankbasierten Fachanwendung.  Durch dieses Projekt konnte ich mich intensiv mit dem Themenbereich Geodatenmanagement an Flughäfen beschäftigen und meine diesbezüglichen Kenntnisse auch als Werkstudent maßgeblich erweitern. Im Rahmen meiner Abschlussarbeit setzte ich mich ebenfalls mit dieser Thematik auseinander.

Die komplexe Infrastruktur eines Flughafens, zu der zahlreiche Gebäude, technische Einrichtungen sowie flugbetriebliche Anlagen und sicherheitsrelevante Systeme gehören, soll effizient genutzt werden und unterliegt kontinuierlichen Veränderungen. Die auch in diesem Bereich voranschreitende Digitalisierung erfordert dabei das Management einer riesigen Datenmenge. Lagebezogene Daten, also Geodaten, stellen einen wesentlichen Teil dieses Datenvolumens dar. Hinzu kommen zahlreiche Dokumente und Bestandsdaten, die am Flughafen benötigt werden, um die Konformität mit den rechtlichen Vorgaben nachzuweisen. Diese Daten und Dokumente werden verwendet, um bessere Managemententscheidungen zu treffen und effizientere Prozesse zu entwickeln, insbesondere im Hinblick auf den sicheren und optimierten Betrieb von Flughäfen.

Im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich deshalb die Chancen sowie Herausforderungen bei der Etablierung eines zentralisierten und vollkommen digitalisierten Geodatenmanagements an Flughäfen untersucht. Das Geodatenmanagement bezieht sich dabei auf alle notwendigen Prozesse zur Etablierung eines effizienten Betriebs einer Geodateninfrastruktur. Im Rahmen des Geodatenmanagements an Flughäfen werden alle Geodaten, Bestandsdaten und sonstigen Informationen und Dokumente zentral und digital gespeichert und administriert. Die Geodateninfrastruktur stellt die Gesamtheit aus Geodaten, Metadaten und Geodiensten (Geodatendienste), Netzdiensten und -technologien sowie Regelungen und Standards mit der Kernaufgabe, die Daten bereitzustellen, dar.

Als eine mögliche Herausforderung bei der Etablierung eines zentralen und digitalisierten Geodatenmanagements an Flughäfen konnten zunächst dezentral abgelegte Daten und Duplikate identifiziert werden. So müssen bereits existierende Datensätze aus unterschiedlichen Fachabteilungen in die Geodatenbank importiert werden. Diese Daten müssen dabei redundanzfrei, fehlerfrei und  vollständig sein. Eine weitere Herausforderung stellt die Schaffung einer effektiven und effizienten Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten dar. Alle Fachabteilungen und relevante Personen müssen involviert sein und kooperativ handeln, um einen zentralen Datenbestand herzustellen. Dabei ist eine ständige und termingerechte Pflege der Daten durch alle Beteiligten essenziell. Ein externer Anwender, der durch den Flughafen beauftragt wird (z.B. ein Vermesser), muss ebenfalls auf den zentralen Datenbestand zugreifen können. In diesem Zusammenhang muss sichergestellt werden, dass er nur die notwendigen Rechte (z.B. Lese- und/oder Schreiberecht) besitzt.

Doch das Geodatenmanagement bringt nicht nur Herausforderungen, sondern auch diverse Chancen mit sich. Das Compliance Monitoring an Flughäfen, die Datenerfassung gemäß dem Luftfahrtdatenkatalog sowie die Bereitstellung von Luftfahrtdaten an die Deutsche Flugsicherung (DFS) werden durch die Einführung eines digitalen und zentralen Geodatenmanagements deutlich erleichtert. Außerdem können notwendige Daten, die bei der Erstellung und kontinuierlichen Pflege des Flugplatzhandbuchs benötigt werden, durch das zentrale Geodatenmanagement geliefert werden.

ZDM erlaubt zudem das Erstellen verschiedenster Pläne, wie etwa Bestands-, Ausführung- oder Detailpläne. Individuelle Fachanwendungen wie das FOD-Management, Baumkataster, Aeronautical Data Quality oder die Schadenerfassung, welche einen sicheren und betriebswirtschaftlich effizienten Betriebsablauf ermöglichen, können anhand eines zentralen und aktuellen Datenbestands bedarfsorientiert entwickelt werden.

Insgesamt ist das Nutzungspotenzial einer zentralisierten und digitalisierten Verwaltung von Geodaten insbesondere an Flughäfen äußerst vielfältig. Neben der Neudefinition und Aktualisierung von Arbeitsabläufen vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung besteht für den Flughafen der Zukunft zudem eine wichtige Aufgabe in der Vermeidung einer herkömmlichen manuellen und dezentralen Datenhaltung sowie der Etablierung eines strukturierten zentralisierten und vollkommen digitalisierten Bestandsdatenmanagements.“

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